Netzwerke: Zur Begriffskonstruktion der Netzwerke bei Manfred Faßler, Mohammad Esad-Djou

Universität Leipzig
Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft
Abteilung Historische und Systematische Kommunikationswissenschaft
Seminar: Theorien der Informationsgesellschaft WS 02/03
Seminarleiter: Doz. Dr. Klaus Beck

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Netzwerke Zur Begriffskonstruktion der Netzwerke bei Manfred Faßler
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Zur Begriffskonstruktion der Netzwerke bei Manfred Faßler

Netzwerke
Zur Begriffskonstruktion der Netzwerke bei Manfred Faßler

 

1. Einleitung

Informationsgesellschaft ist derzeit eine Schlüsselkategorie für sozialen Wandel in sogenannten Industriegesellschaften. Eine geschlossenen, theoretische Konzeption zur Informationsgesellschaft existiert nicht. Die derzeitigen theoretischen Ansätze beziehen sich nur auf einzelne Teilbereiche in Kultur, Politik und Wirtschaft. Ihre Aussagen sind heterogen.
Sozialer Wandel kann allgemein durch interne und externe Faktoren sowie durch emotionale und kognitive Prozesse angeregt werden. Angenommen wird, dass Veränderungen sich insbesondere aus der spezifischen Eigenschaften von Menschen ergeben.
Seit vier Jahrzehnte wird über die Konzeption einer Informationsgesellschaft in verschiedene Ansätze (wie z.B. Informationsgesellschaft als information economy , als nachindustrielle Gesellschaft und als informatisierte Industriegesellschaft) nachgedacht. Im Folgenden wird Informationsgesellschaft als globales Netzwerk verstanden. Basis ist hier das Buch „Netzwerke“ von Manfred Faßler. Netzwerke
stehen hier für den globalen und unbeschränkten Zugang zu Daten und Informationen. Netzwerke werden von Menschen geschaffen, installiert und betrieben. Sie werden somit Bestandteil einer Gesellschaft und schlagen somit wieder auf die Menschen dieser Gesellschaft zurück. Sie haben gesellschaftliche Folgen. Netzwerke entfalten eine Eigendynamik. Sie bewirken durch ihre Eigendynamik auch Veränderungen in der Gesellschaft und in den Wahrnehmungsformen der Menschen, die über Netzwerke miteinander kommunizieren. Netzwerke als technische Infrastruktur gelten als eine Voraussetzung der Informationsgesellschaft.
Der Beitrag von Faßler ist eine Versuch zur theoretischen Erfassung dieses komplexen Phänomens Netzwerk. Er erörtert den Terminus Netzwerk bezüglich des technischen, sozialen und kulturellen Kontextes. Seine Darstellung von Netzwerkstrukturen, ihren Bedingungen und Konsequenzen ist durch einen interdisziplinären Anspruch geprägt. Sein Ziel beschreibt Faßler so: „Eine Theorie der mediamorphen Vernetzungen ist erforderlich. Elemente einer solchen Theorie lassen sich in verschiedensten Wissenschaftsbereichen finden. Sie werden in diesem Buch dargestellt werden.“

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